... ohne "t" in der Mitte = Wilma & Zeppo.
Gestern wars Kühl.
Aber heute ist es warm. Schön warm, fast puschelig. Die Winterhandschuhe brauche ich nicht und die Pudelmütze auch nicht. Nur die Fell Bockdecke muss mit, weil, besser iss es. Und Wilma und Zeppo natürlich, die beiden brauchen auch mal wieder Auslauf. Erstmal starte ich gemütlich durchs Dorf, naja, Zeppo ist dagegen. Er wiehert zum Shettie rüber und Hüüühüü zu den andern Pferden. Dann ranzt er Wilma an und versucht, auf ihren Rücken zu klettern.
Zeppo: Aus. O.K.
Hinterm Dorf erwartet uns noch eine von den wenigen verbliebenen Stoppel-Koppeln. Wilma hat Lust, zu laufen, wir galoppieren die kurze Seite bis zu den Häusern hinauf. Beide Ponys rennen manierlich nebeneinander. Die lange Gerade auf der Stoppel Koppel hinunter, marschiert Wilma entspannt im Schritt und schnauft ab. Zeppo: Aus. O.k.
Wir müssen rauf auf die Landesstrasse und an ihr ungefähr 500m entlang. Zeppo hab ich mal einen Bauchdecken Gurt verpasst. Er ist ja schon fast 2 Jahre alt und beim einfachen mitlaufen an der Hand kann er sich nun langsam an Gedöns gewöhnen. Dieser Gurt flutscht nun langsam aber sicher an Zeppos Plautze nach hinten, gen Italen. Weiter geht es, an der Landesstrasse entlang. An einer Feldweg Einmündung krabbele ich runter, vom Bock und befreie Zeppo, das kleine Schmierseifli, von seinem Bauchgurt.
Dann gehts auf die Piste, Gras-Feldweg, im Galopp. Wilma mag immer noch rennen und so galöppeln wir einen Kilometer in die Walla Pampa. Eigentlich wollt ich durch die Unterführung, aber die ist irgendwie von der anderen Seite mit einem Kipper verstellt. Also geht es rechts herum, den Gras-Hang hinauf, im Schritt. Zeppo kaspert schon wieder rum. Zeppo: Aus. Wo wir nicht unterdurch kommen, müssen wir nun über die Brücke. -Wusch-wusch-, sausen die Töff-Töffs und LKW s unter uns durch und Zeppo staunt Bauklötzer.
Dann sind wir auch schon drüber und pirschen hinein, in die neue Siedlung. Hinterum, über den Sandweg und dann sind wir schon mitten zwischen Baufahrzeugen und Kipplastern auf dem großen blitzeblanken neuen Rundweg. Die Ponys mögen immer noch traben, wir spazieren an den niegelNagelNeuen Häusern vorbei. Autos überholen uns, LKWs und Zulieferer. Dann schnüren wir in eine Sandpiste und verlassen das Neu-Bau-Viertel.
Eigentlich könnte ich umkehren, aber irgendwie ist es schön heute und so nehme ich den Klärgrubenweg zum Gewebegebiet. Hinten raus ist zwar ein Poller, mitten auf den Sand-Weg geplatzt, aber über den Fitness-Parkplatz und ein paar Bordsteine weiter, kann ich den Poller schön umgehen. Wir stehen an der Fitness-Parkplatz-Ausfahrt und wollen nach links abbiegen. Rechts sind Aldi, Lidl und Co und ein Busfahrer, der von rechts an unserer Nase vorbeisaust, fährt vor Überraschung fast in den Graben.
Sowasaberauch. Wir traben auf die Hauptverkehrsstraße, können aber rechts auf den Radweg ausweichen. Is auch besser so, wegen der Nerven vonns de PKW Fahrers. Sooo, nächste Rechts und am Reifenhändler vorbei. Hübsche Autos stehn beim Hyunday. Der Segel Laden ist auch voll, alle wollen nun segeln. Wir nicht, wir kutschieren. Nach reeechts, Wilma. Wilma drück den lütten Suppenkasper in die rechte Richtung und die Straße wird breiter. Hicks.
Anwälte, Radladen, Küche, Bad, noch mehr Autohändler. Vor dem LKW Umschlagplatz ist eine schöne grüne Wiese und Fahnenmasten. Wir machen ein bisschen Slalom übers Grün (ohne Hasen) und um die Masten herum. Dann kommen BLAUE Steine. Trollgroß, als Seitenbegrenzung für den Schrotthändler. Schöne große Findlinge, blau angemalt. Zeppos Blicke töten die blauen Trolle und dann sind wir auch schon daran vorbei. Hinter uns kommt ein Schrottlaster mit wunderbar gesicherter langer Anhänger-Ladung angerattert, überholt und rattert, Blech scheppernd, weiter. Zeppo versucht, das Blechgescheppere mit seinen Blicken zu töten, versteckt sich dann aber doch lieber hinter Wilma.
Wir verfolgen den Schepperer im Sauseschritt und biegen dann ab. Wir sind flugs wieder in der Pampa. Dieser Schleichweg führt direkt aus dem Gewerbegebiet ins nächste Dorf und wird wenig befahren. Möwen kreischen, MCDonalds Verpackung und Klopapier raschelt um Ponys Hufe herum. Es ist windstill. Der kalte Ostwind von gestern hat sich gelegt. Ich puhl meine Sonnenbrille aus der Jacke, denn nun ist sie da: Die Sonne. Blink-blink. Jööööh. Nun könnte man schön abhängen und rumschlurfen, aber Zeppo muss erstmal den Streß abbauen. Das geht am Besten an Wilma, und so versucht er in ihren Nacken zu beißen, ein bisschen zu steigen und blödelt rum. Das kann ich leicht unterbinden, Zeppo: Aus, und dann ist sie da: Haha - noch eine Stoppelkoppel.
Juhuu, genau das richtige. Wilma: Rechts. Wilma sieht es auch gleich und hoppelt auf den Acker, hoppi-galoppi. Zwei Schweife gehen in die Höhe und zwei Ponys marschieren einträchtig mit Volldampf. Staubwolke. Juuhuuuh, dann ist die Koppel auch schon wieder zu Ende, und wir pirschen auf den Asphalt zurück. Manierlich, hab ich gesagt. Tiz-tiz. Klein Kasperkopf kommt so langsam runter und entspannt. Aber nicht lange, ein scheppernder PKW mit Anhänger überholt quietschend und fädelt vor uns rechts in eine Hofeinfahrt. Ein offener Gullideckel gähnt Zeppo an. Ein spitzohriger Dobermann blinzelt schweigsam. Schweinchen grunzen. Ein Teich dümpelt mit renitenten Entchen vor sich hin.
Dann sind wir mitten im Dorf und müssen noch über eine krumme Piste nach links. Über den Bauernhof, am Güllewagen vorbei, geht Wilma wie geschmiert. Ein Bussard zieht schwerelos über uns in der Sonne seine Kreise und sucht nach Mäusen auf dem Acker. Dann kommen die Wachdienst-Gänse. Zisch-zisch, flatter-flatter, Gnäääck-gnäääck. Zeppo fürchtet sich und will´ma auffm Arm. Kaum sind die Gänse geschafft, blöken die Schafe, zwei Lämmchen trotteln vor sich hin. Dann kommt der krude Senf-Acker. Also, Wilma, nach links und rauf auf den raschelnden Schmull. Und nicht wieder auf einen Hasen treten, hörst du?
Wir haben den krummen Acker fast überquert, da kommen die Mädels in Sicht. Zwei Vollblüter und eine Norwegerin marschieren mit uns galoppierend an der Koppelseite entlang und Zeppo versucht, sein Bestes zu geben. Hühü, wackel-wackel, Schweif hoch, Brust raus. Männer. Wilma, was sagst du? Wilma schüttelt nur mit dem Kopf und dann sind wir auch schon am Heckloch. Das Heckloch ist ein Graben, so ungefähr Buggy-Reifen breit.
Wilma bleibt vor dem Graben stehen und guckt mich an: Bist du sicher? Ja, bin ich, also los. Wilma stapft durch den kleinen Graben, Zeppo springt drüber und der Buggy mit mir obenauf - eiert hinterher. Geschafft. Abschnauben. Die Köpfe gehen runter und nun sind es noch ein paar flockige Kilometer durchs Moor, bis nach Hause. Nach 3,5 Std. sind wir dann wieder da.
Ponys waren schnell, heute. Wilma entwickelt sich zum Flachland Renner. Zeppo ist mehr der Bergsteiger, wir werden sehen. Ein bisschen Trocken-Brot flutscht in die Blechwanne und wird genüßlich weg-gemümmelt. Noch das Heunetz aufhängen... und dann fix weiter. Ich war viel zu lange unterwegs, aber, was solls?
Der Rest kann auch mal warten. Man muss auch mal Pirouetten setzen.
Wo ist die Sonnencreme?
Prost Kääffchen.